MINERALIEN WALDVIERTEL 

Fundorte...Das Waldviertel Kristallviertel 

 Den farbenprächtigen Mineralien verdankt das Waldviertel die Bezeichnung Kristallviertel. Das Waldviertel ist der Rest eines ehemaligen Hochgebirges. Durch die Erosion vieler Jahrmillionen liegt heute das Innere dieses Gebirges im Waldviertel an der Oberfläche. Besonders häufig treten Adern mit Quarzen (Siliziumoxyd) in verschiedenen Farbvariationen auf, wie klarer Bergkristall, trüber Milchquarz,bräunlicher Rauchquarz oder violetter Amethyst. Kulturgeschichtlich sind die Waldviertler Quarze von großer Bedeutung, da sie seit Jahrhunderten den wichtigsten Rohstoff für die regionale Glasindstrie darstellen.
 



 

Granatfundstelle im Pernegger Graben

Im Juli 2019 und 2020 besuchten wir die Granatfundstelle im Pernegger Graben und fanden einige nette Belegstücke.

Fundstelle von Milchopalen im Steindlgraben bei St.Leonhard im Hornerwald

Das Kieselgel selbst ist farblos oder allenfalls schwach gefärbt. Farblose oder wasserklare Varietäten werden entsprechend als Glas- oder Milchopal bezeichnet.
Bläulich glänzende,durchsichtige Milchopale findet man bei uns im niederösterreichischen Waldviertel bei St.Leonhard im Hornerwald im Steindlgraben.
Funde vom Steindlgraben im Hornerwald Ende September 2023 :

Im August 2015 im Steindlgraben auf Opalsuche:

Im September 2013 im Steinbruch Dietmannsdorf an der Wild: Grüne Opale, Honigopale, Dendritenopale und Chalzedone:

Fundstelle Wolfsbach bei Heinrichsreith

Südlich von Heinrichsreith liegt die kleine Ortschaft Wolfsbach. Ungefähr 500m südlich der Ortschaft befinden sich quarzführende Felder in denen man kleine, helle Rauchquarze finden kann. Die offensichtlich aus Pegmatitgängen stammenden Kristalle sind leider oftmals gebrochen oder abgerollt. Als Rarität treten mitunter Einschlüsse von Turmalin-bzw. Rutilnadeln auf. 

 Funde von Rauchquarzen im Mai 2023 nähe Wolfsbach: 

Rauchquarzfundstelle Wolfsbach im April 2021 

Wolfsbach im April  2019:

Wolfsbach im März 2017: 

Wolfsbach im März  2016:

Opalfundstelle Höllgraben bei Primmersdorf

Im Oktober und November 2021  besuchten meine Frau und ich die Opalfundstelle im Höllgraben bei Primmersdorf und fand schöne traubenförmige Chalzedone und Wachsopale.

Mineralienfundstelle Brunn bei Dobersberg

 Man fährt über Waidhofen an der Thaya nach Dobersberg, dann weiter Richtung Waldkirchen, an der Kreuzung wo es rechts nach Waldkirchen geht fährt man links ab Richtung Reibers und weiter in die kleine Ortschaft Brunn. Die Äcker nördlich und südwestlich von Brunn lieferten in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Funde von Rauchquarzen var. Morion (schwarzer Rauchquarz), sowie Mikroklin, Albit, Apatit, Beryll und Anatas, allerdings sind die Fundchancen auf große Rauchquarze heutzutage schon sehr sehr selten. Besonderes Augenmerk gilt den Pegmatitblöcken die vereinzelt am Ackerrand und im angrenzenden Wald zu finden sind, in denen wenn auch selten dunkle Quarzeinschlüsse und manchmal eben auch kristallisiert in Form von Rauchquarzen eingebunden sind. 
Fundstelle im März 2016 besucht:

Rauchquarzfundstelle Brunn im Februar 2022 mit meinem Hund Egon besucht,dabei eine Rauchquarzspitze Größe 5x3.5x4cm  im Feld gefunden 

 

Mineralienfundstelle Merzenstein

Von Zwettl in südwestliche Richtung nach Merzenstein ca.8 Kilometer.
 Merzenstein besucht im Oktober 2021 :  

 Hessonitfundstelle nähe Plank am Kamp im April 2018 

Steinbruch Hengl in Limberg bei Maissau
Nordöstlich von Maissau liegt der große Steinbruch Hengl westlich Limberg. Moravischer Maissauer Granit der Thayagruppe wird dort im Steinbruch im Gänsgraben westlich Limberg gebrochen. Vorherrschend ist dort ein mittelkörniger Granit mit roten Kalifeldspäten, Quarz, Plagioklas und Biotit. Bisweilen sind Scher-und Kluftflächen zu beobachten. Chlorit (Klinochlor-Sheridanit), kleine Quarzkristalle und als Seltenheit rotbraune, maximal 2-3mm große, dipyramidale Anataskristalle  werden gefunden. 

Dobersberg Waldkirchen
Die Felder rechts der Strasse zwischen Dobersberg und Waldkirchen sind Fundgebiet der Dobersberger Dendritenopale. Am fündigsten ist man nach dem Winter bevor die Felder bestellt werden sowie nach starken Regenfällen. Die Erlaubnis der Bauern vorrausgesetzt gibt es auch heute noch interessante Fundmöglichkeiten. Sprunglose Chalcedon und Opalstücke mit schön gezeichneten Dendritenbildungen wenn auch selten zu finden heuzutage, stellen ein ausgezeichnetes Rohmaterial für Schleifzwecke dar und zB.Cabochons aus dem Dobersberger Opal erweisen sich als reizvolle und nicht alltägliche Schmucksteine.
Geologie
Ultrabasitkörper (Olivinfelsscholle) eingebettet in Gföhler Gneisen und Amphiboliten und intensive Verwitterungsvorgänge verursachten eine Umwandlung der Peridote in serpentingesteine und führten zur Bildung von chalcedon-und opaldurchtränkten Lagen. 
Mit Mineralienfreunden und meinem Hund Rambo in Waldkirchen bei Dobersberg im März 2016:

An einem bereits warmen Februartag 2022 mit meinem Hund Egon in Waldkirchen bei der Dendritenopalsuche:

An einem warmen Wintertag im Februar 2019 mit Gaby und unserem Hund Egon in Waldkirchen auf Opalsuche:

Mineralienfundstelle Amstall in Niederösterreich
Die kleine Ortschaft Amstall liegt an der Straße Mühldorf-Wegscheid-Elsenreith ca.7km WNW von Spitz an der Donau. Das alte Werksgebäude stand noch bis Sommer 2014 und wurde dann restlos entfernt. Am Höhenrücken des Trandorfer Weinberges sind mächtige Graphitzüge aufgeschlossen die zahlreiche Mineralien enthalten wie spindelförmige bis 2cm und mehr große violette Korunde, schöne würfelige Pyrite, vereinzelt graubrauner Xenotim sowie dunkelgrüner Monazit, Albit-Olioklas od.Plagioklas genannt.

Bild unten: Vanadium  Muskovit von der Korundfundstelle im Korundgraben im Mai 2017

Im Mai 2017 besuchten wir  die Korundfundstelle im ehemaligen Graphitbergbaugebiet Amstall am Weinberg und fanden neben einigen Korunden auch Pyrit und grünen Vanadium-Muskovit: 

Gutenbrunn Quarzsteinbruch
Bis vor 15 Jahren konnten dort noch nette Bergkristallstufen mit feinnadeligen Kristallen gefunden werden. Jetzt dient dieser Steinbruch als Schießstätte und Funde können kaum mehr getätigt werden.

Die nöchlinger Quarze sind ein absoluter Klassiker unter Mineraliensammler. Die Quarzfundstelle in Nöchling an der Donau existiert seit gut 25 Jahren nicht mehr. 

Maria Laach und Nonnersdorf am Jauerling 

Die Bergkristallfundstelle in Maria Laach existiert seit gut 15 Jahren nicht mehr, da dort eine Häusersiedlung gebaut wurde. Die Quarzfundstelle bei Nonnersdorf nähe Maria Laach befindet sich im Wald. 

Der Doppelbachgraben in Maiersch
Der Zugang zum Doppelbachgraben kann entweder vom Kamptal her oder über Maiersch (3km SO von Gars am Kamp) erfolgen.
Metamorphite des Moldanubikums wie Buchberger Gabbro-Dioritgneis-stöcke neben Paragneise und Glimmerschiefer sind dort anzutreffen. In einem Seitengraben der sich nach Norden hinaufzieht ist ein Turmalin-Pegmatit aufgeschlossen der eingewachsene bis maximal 25cm lange Nagelturmaline auch `Schörl` genannt enthält. Leider sind die jetzt anzutreffenden Turmaline meistens gebrochen oder ausgewaschen. In einem weiteren Seitengraben steht ein granatreiches Kontaktgestein am Rande des Dioritgneises an. Zahlreiche nußgrosse Granatkristalle enthält ein gneisartiges Gestein. Ein tonnenschwerer Gneisfels erhielt die Bezeichnung Warzenstein und wurde Naturdenkmal.
Ich besuchte den Doppelbachgraben im Juli 2017 das letzte mal. 

Die Königsalm bei Senftenberg Gemeinde Gföhl
Wenige Kilometer nach Senftenberg von Krems kommend gabelt sich die Strasse, links Weiterfahrt nach Meisling, rechts Abzweigung nach Gföhl. In dieser Gabelung war früher das Wirtshaus `Zur Königsalm`. 400 m entlang der Strasse zurück beginnt in unmittelbarer Nähe der Ortstafel Senftenbergeramt ein bergaufführender Weg in den Brunngraben. Schon nach ca.50 m erkennt man linker Hand eine verwachsene Halde vom ehemaligen kleinen Steinbruch. Der Steinbruch wurde für kurze Zeit 1923-1924 betrieben und lieferte Feldspat für keramische Zwecke. Der gesteinsführende Pegmatit der Königsalm gehört zu den bekanntesten Mineralfundstellen Niederösterreichs. Während der Betriebszeit und Jahrzehnte später noch lieferte dieser Steinbruch eine Reihe ausgezeichneter Stufen von Rauchquarzkristallen bis 24cm und einem Gewicht von 8,15 kg von denen einige im Naturhistorischen Museum in Wien ausgestellt sind. Weiters wurden dort Mikroklinkristalle, Albit, Muskovit,haselnußgroße Granate var.Almandin-Spessartin, bleistiftstarke eingewachsene Apatitkristalle und als Seltenheit Columbit gefunden. Häufig und auch heute noch anzutreffen sind schwarze Turmaline `Schörl` bis 17x8cm Größe die in Hohlräumen auftreten, oftmals eingewachsene, sich nach einem Ende zu verjüngende `Nagelturmaline`. An einer Stelle am rechten oberen Steinbruchteil fanden sich früher von Biotitlagen getrennte Quarz-Feldspat-Zwickel, sowie 1cm große Xenotimkristalle,flächenreiche deutlich rotbraungefarbene Monazite und selten weißgraue bis braune Zirkon Nadeln und schlußendlich nadelige Zoisite und Ilmenite. Auch Schriftgranit und Rosenquarz wurden dort schon gefunden.
Wurden in den frühen 1970er Jahren noch durch ausdauernde Klopfarbeit einige Hohlräume mit Rauchquarzen freigelegt sind heute praktisch keine Chancen mehr gegeben zudem der Steinbruch in einem Quellschutzgebiet liegt, in Privatbesitz ist und praktisch der gesamte Steinbruch meterhoch zugeschüttet wurde.
Ich darf wieder darauf hinweisen daß man vor Betreten des Quellschutzgebietes um Erlaubnis beim Besitzer anfragen muß.

 

 Oktober 2021 Königsalm: 

 Königsalm 2014,2016: 

Loiwein
Die kleine Ortschaft Loiwein wird von Krems aus über den Gföhler Berg, bei Gföhl von der Bundesstraße abfahren und ca.10km nordwestlich von Gföhl erreicht. Aus der Umgebung des Ortes insbesondere südlich bzw.südwestlich von Loiwein sind seit mittlerweile mehr als 50Jahren zahlreiche Funde von Quarz-Bergkristallen bekannt, sodaß unmöglich all diese Vorkommen hier detailliert beschrieben werden können. Es handelt sich hierbei um Quarzgänge, gelegentlich auch Pegmatite, eingeschaltet in einer Serie von Paragneisen und Amphiboliten darunter zB. der Rehberger Amphibolit südöstlich von Loiwein. Ähnliche Quarzgänge wie in Loiwein finden sich wenige Kilometer südwestlich von Loiwein in der Ortschaft Felling. Auf Feldern nordöstlich von Felling sowie südwestlich der Ortschaft im Bereich des Latzenhofes sind Quarzgänge,gelegentliche Pegmatitvorkommen und Serpentinite. Auf den insgesamt 8 Feldern rund um Felling findet man vereinzelt Milchquarze und kleine wasserklare Bergkristalle. Die typischen Fellinger Quarze kennzeichnen sich mit einem betonten Kantenwachstum und einem zurückgesetzten, treppenartigen Aufbau der dazwischenliegenden Flächen.

Der Herrengraben nähe Loiwein ist Fundstelle glasklarer Bergkristalle.

Loiwein Herrengraben im Oktober 2018: 

Lichtenau im Waldviertel

Von Krems über Gföhl kommt man auf der Kremser Bundesstraße nach Lichtenau. Dort gibt es einen Steinbruch südwestlich von Lichtenau. In jüngerer Zeit entdeckte man dort neue Mineralien wie Greenockit und Baileychlor. 
 Steinbruch Lichtenau im Oktober 2018: 

Die Achate von Langschwarza

In den Feldern rund um Langschwarza findet man gebänderte Quarze sogenannte Jaspachate deren genaue Herkunft leider noch nicht bekannt ist.

Rauchquarze und Calcit vom Steinbruch Messern-Irnfritz 
Funde von Rauchquarze und Calcite vom Steinbruch Messern-Irnfritz im Taffatal, Bezirk Horn im Waldviertel am 3.7.2021:


AMETHYSTE EGGENBURG im Waldviertel:

Der Amethystgang befindet sich am Nordrand der Stadt, im Bereich des Friedhofs. In den 1960er-Jahren war angeblich der Totengräber die beste Bezugsquelle für Eggenburger Amethyste. 
Fundmöglichkeiten bestanden auch auf angrenzenden/umliegenden Feldern, welche aber heute teilweise oder sogar großteils von einem Neubaugebiet bzw. einer Einfamilienhaussiedlung eingenommen werden. Vereinzelt wurde in alter Literatur auch eine Verbindung des Eggenburger Amethystganges mit dem Maissauer angenommen - das ist aber nicht wirklich nachvollziehbar, und diesbezügliche Angaben müssen als äußerst fragwürdig eingestuft werden. Allerdings wird auch in zuverlässigen Quellen von sporadischen Funden zwischen diesen beiden Orten (bei Grafenberg) berichtet.
Der Eggenburger Amethyst wurde früher auch zu Dosen, Schmuck und Ziergegenständen verarbeitet. Er ist - wie der Maissauer - ebenfalls gebändert, und liegt zum Teil als Amethystbrekzie vor.
Im selben Fundgebiet kommen partiell auch miozäne marine Sedimente vor, welche reichlich fossile Muscheln und vor allem Austern führen.

Fossile Auster vom Eggenburger Urmeer,Lettenfeld in Eggenburg